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1. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 10

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 10 — nur ein Fenster hat. Viele und große Fenster machen das Zimmer hell. Westen ist immer da, wo am Nachmittag die Sonne steht- Süden, wo sie am Mittag steht usw. 6. Der Grundriß der Seminar-Übungsschule. Wie bei dem Grundriß des Schulzimmers wird auch hier die Tafel wagerecht hingelegt. Die Schüler zeichnen, der Lehrer leitet an und gibt Ratschläge. Unser Schulzimmer ist 7,10 m lang und 5,50 m breit. Wir haben es 71 ein lang gezeichnet; d. h. für 1 in zeichneten wir 10 cm. Der Schulflur ist 38 in lang. Weuu wir wieder 1 m 10 cm lang zeichnen wollten, müßten wir ihn 3,80 in lang machen. Das ist aber nicht möglich; denn unsre Tafel ist nur 1,20 m lang. Darum müssen wir den Grund- Abb, 3. Grundrih des Schulgebäudes. riß der Schule noch kleiner zeichnen. Für 1 m zeichnen wir 2 cm, dann wird der Flur 76 cm lang gezeichnet. Er ist 2,90 m breit; auf der Zeichnung nur 5,8 cm. Wir beginnen den Flur an unferm Schul- zimmer und zeichnen zuerst die Türwand. Sie wird 14,2 cm lang. Damit der Gruudriß auf die Mitte der Tafel kommt, bestimmen wir die Mitte und fangen etwas über der Mitte an, da unser Schulzimmer neben dem Querflur in der Mitte liegt. Vom Querflur aus läuft die Türwand nach Süden. Dahin zeichnen wir sie. Sie ist ein Teil der westlichen Flurwand; der andre Teil ist die Türwand der 2. Klasse. Sie ist 10,50 m und wird 21 cm lang gezeichnet. Danach zeichnen wir die Fensterwand 5,8 cm, und die Ostwaud 35,2 cm laug und üben die Schüler im übertragen. Jetzt zeichnen wir das Schulzimmer. Die Nordwand und Südwand werden 11 cm, die Westwand 14,2 cm. Da die Südwand unsres Klassenzimmers die Nordwand der 2. Klasse ist, brauchen wir da nur noch zwei Wände, die Fensterwand (21 cm) und die Südwand zu

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 31

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 31 — Wie wenn man in ein verwunschenes Schloß oder ins Märchenland' gekommen wäre, ist es einem, wenn man ihn betritt. Da stehen sie alle, die Zeugen ferner Tage, eng aneinander gedrückt, als wenn sie gleich alten Be- kannten geheime Zwiesprache hielten und raunten von allem, was sie gesehen und erlebt iu alten und neuen Tagen. In ihrem altväterischen Putz, mit ihren Ecken und Winkeln, ihren frommen Sprüchen in goldenen Buchstaben, ihren niedrigen Türen, winzigen Fenstern und vorgeneigten

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 32

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Giebeln sehen jte gar anheimelnd und traulich aus. Wie schade, daß auch hier die Zeit der Unrast und des Verkehrs nicht spurlos vorübergeht. Wir grüßen noch einmal das alte, liebe Küsterhaus und gehen au dem alten Amtsvogthaus (Daltrop) vorbei aus deu Domplatz. Im katholischen Elisabeth-Krankenhaus werden Kranke gepflegt, in der damit verbundeneu Kapelle der Gottesdieust abgehalten. Oben am Hause steht in einer Nische das Standbild der heiligen Elisabeth. Am Stahlschen Hause bewundern wir die prächtige Rokokotür. Die Blessen- statte weist auch viele alte Häuser auf. Wenn hier auch uoch einige Läden sind, so ist die Straße doch bedeutend stiller als die nahe Berliner Straße. 2tbb. 14. Das Gymnasium. Niemöllers Fabrikgebäude und Mehlhandlungen finden wir hier. Etwas weiter liegt die Gasanstalt. Hinter den Fabrikräumen seheu wir zwei große Gaskessel. In ihnen ist das Gas aufgespeichert, vou dem abends die Gaslaternen aus den Straßen, die Gaslampen in den Schaufenstern und Häusern brennen und mit dem die Leute auf dem Gaskocher ihr Essen kochen. In den Fabrikräumen wird das Gas gemacht. Wie das geschieht, werdet ihr erfahren, wenn ihr größer seid; dann besuchen wir zusammen die Gasanstalt. Gegenüber ist Güth & Wolfs Bandfabrik. Laut hören wir das Klapperu der Webstühle. An ihnen arbeiten die Weber. Was weben sie? Wenn ihr größer seid, werden wir uus auch die Weberei besehen. Die Feldstraße ist eine lange, schöne Straße. An ihr liegt das Gymnasium. Es ist eine hohe Schule. Die Schüler nennt man

4. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 47

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 47 — kleinen Fenster des Taubenschlags. Über der Tür ist das Haus bis zum Giebel mit Eicheubretteru bekleidet. Wir treten in das Haus ein. Eine große, geräumige Diele oder Tenne nimmt nns auf. Wir müssen uns erst an das Halbdunkel ge- wohnen, um alles deutlich erkennen zu können. Zur Rechten und Linken erblicken wir Ställe, links stehen die Pferde, rechts die Kühe. Dahinten sind Häcksel-, Knechte- und Mägdekammern. Daran schließt sich ein breiten Querslur. In der Mitte ist die Herdstelle und an der Nordseite die Küche.. Von hier aus gelangt man in die Stuben und Kammern des Bauern. Abb 22. Westfälisches Bauernhaus. Vorn rechts sind über den Ställen der Hühnerstall und der Taubenschlag. In einem niederen Anbau befinden sich die Schweineställe. So wohnt der Landmann mit seinem Vieh unter einem Dache. In dem Hanse lebt nur der Meier mit seiner Familie und seinem Gesinde. Das sind nur wenige Personen. Über den Ställen, Kammern und Stuben dehnt sich der ge- waltige Boden aus. Er dient als Lagerraum für Getreide, Heu und Stroh. Mit Hilfe einer Leiter gelangt man auf ihn. Sie ragt in die Bodenluke hinein, die durch eine hölzerne Klappe verschlossen werden kann. Alle alten Bauernhäuser iu unsrer Gegend sind so gebaut. Da man sie iu Westfalen und in dem ganzen nordwestlichen Deutschland, dem

5. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 68

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Straße und unter den Bäumen des Schulhoss. Morgens und abends war er riesengroß und am Mittag klein wie ein Zwerg. Oft schien es, als wenn beide einander böse wären und der eine den andern ärgern wollte; denn veränderte das Licht sich, so tat es auch der Schatteu. Guckte die Sonne in unser Schulzimmer hinein, so war auch flugs der Schatteu da. Er saß immer in den Ecken herum. Hinter der Standtasel, hinterm Pult und Ofen waren seine Lieblingsplätze. Daraus konnte ihn die Sonne anch nie ganz vertreiben. Auch bei uns zu Hause war er immer. Manch- mal hat er mich auch geärgert. Als ich einmal am Tische saß und schreiben wollte, schien die Sonne mir ins Gesicht. Ich setzte mich an die andre Seite, so daß ich sie im Rücken hatte. Aber da konnte ich noch viel schlechter schreiben; denn jetzt lag der Schatten auf dem Buch. Wenn das Licht durch die Scheiben fiel oder abends die Lampe brannte, wenn ich draußen spielte oder bei Mondschein über die Straße ging, sah ich stets, daß der Schatten immer da war, wohin das Licht nicht kommen konnte. Durch die Waud- tasel, den Schrank, den Ofen, das Pult können die Lichtstrahlen nicht hin- durchscheinen. Man nennt diese Körper undurchsichtig. Die meisten Körper sind undurchsichtig. Werden sie beschienen, so haben die nicht be- leuchteten Seiten Schatten. Wir Menschen haben auch einen Schalten. Gar spaßig war es, als wir neulich erst beim Mondschein von unserm Spaziergang heimkamen. Immer lief der Schatten neben oder vor uns her. Noch drolliger war es in der Stadt bei den brennenden Laternen. War eine Laterne vor uns, hatten wir einen langen Schatten hinter uns, je näher wir kauten, desto kürzer wurde er und desto mehr kam er nach vorn, waren wir neben der Laterne, dann war der Schatten an nnsrer Seite; kaum waren wir etwas weiter geschritten, da huschte er riesengroß vor uns her. Auf dem Schulhofe haben wir den Schatten beobachtet. Da steht ein hoher Stab. Er ist undurchsichtig und hat deshalb stets einen Schalten, wenn die Sonne scheint. Am Morgen ist der Schatteu lang; er sällt nach Westen, weil die Sonne im Osten steht. Am Mittag ist er kurz und fällt nach Norden. Am Abend ist er wieder lang und fällt nach Osten. Wo steht die Sonne nie? Wohin fällt deshalb der Schatten nicht? Die Süd- seite ist die Sonnenseite. Am längsten ist im Norden Schatten. Im Winter haben wir an der Nordseite der Häuser niemals Sonnenschein. Das ist die Schatteuseite. Darum ist die Nordseite kalt. Welche Seite ist am wärmsten? An der Südseite der Häuser gedeihen die Bäume und Sträucher am besten. Das wissen auch die Gärtner. Auf welcher Seite stehen deshalb in der Kökerstraße und auf der Blessenstätte die Weinstöcke? Die Sonnenseite ist gesunder als die Schattenseite. Daruiu sollen die Schlafzimmer stets und die andern Zimmer so viel wie möglich nach Süden liegen. Kranke Leute müssen immer in sonnigen, warmen Zimmern schlafen, besonders gut ist das für Lungenkranke. Jeder Körper wirft einen verschieden geformten Schatten. Der Schatten der Ulmen aus unserm Schulhof ist ein andrer als der der Tannen an der Hecke. An dem dicken Fußball, dem Ofenschirm und andern Dingen beobachteten wir den Schatten. Immer war er anders. Der Fußball hatte

6. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 93

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 93 — Pon den Bewohnern der Stadt Gütersloh. Die Leute, die in der Stadt Gütersloh wohnen, werden von Fremden „Gütersloher" genannt. Die Gütersloher sind die Bewohner oder Ein- wohner der Stadt Gütersloh. Am 1. Dezember 1910 hatte Gütersloh 18336 Einwohner. Die Leute, die in der Stadt wohnen, nennt man auch Stadt- bewohner oder Städter. Viele Städte siud in früheren Zeiten aus Burgen, die mit schützenden Mauern umgeben waren, entstanden. Die Leute, die sich hinter den Mauern an den festen Plätzen angesiedelt hatten, nannte man Bürger. Darum nennt man auch heute noch die Stadtbewohner Bürger. Der erste Beamte der Stadt heißt Bürgermeister, und die Schulen in der Stadt pflegt man Bürgerschulen zu nennen. Die Meuschen, die im Außenbezirk der Stadt Gütersloh wohnen, leben ans dem Lande. Man nennt sie Landbewohner oder Landleute. Den einzelnen Mann nennt man Landmann. Weil die Landleute den Acker bebauen, heißen sie auch Bauern. Die gesamten Leute in der Stadt bilden ein Volk. Man nennt sie darum Stadtvolk oder Stadtbevölkerung, die Bewohner des Landes heißen Landvolk oder Landbevölkerung. Die Stadt Gütersloh hat eine städtische und eine ländliche oder bäuerliche Be- völkerung. Die Städter und die Bauern unterscheiden sich nicht nur in ihrer Siedeluugsweise und Beschäftigung, sondern auch in ihrer Lebensweise, ihrer Kleidung, ihren Sitten und Gebräuchen. Inwiefern in ihrer Siede- lungsweife? ihrer Beschäftigung? In ihrer Lebensweise und Kleidung, in ihren Sitten und Gebräuchen hängen die Landleute viel mehr als der Städter mit der Natur und der Vergangenheit zusammen. Mit dem Aufgang und Untergang der Sonne beginnt und endet das Tagewerk des Bauern. Früh mit dem ersten Hahnenschrei erhebt der Landmann sich von seinem Lager und geht an seine Arbeit auf dem Felde, in der Wiese oder im Walde; wenn die Sonne zur Ruhe gegangen ist, dann breiten sich die Schatten der Nacht über seine Arbeitsstätten, und er geht mit den Hühnern zu Bett. Wie anders der Städter. Er erhebt sich erst zur neuen Tagesarbeit, wenn der Landmann schon stundenlang geschafft hat und arbeitet abends noch bei Lampenlicht, wenn der Bauer schon neue Kraft zur Arbeit im Schlaf sucht. So ist der Landmann ein Frühaussteher und Tagesarbeiter, der Städter meist ein Spätaufsteher und Jn-die-Nacht-Arbeiter. Die Arbeits- und Ruheeiuteiluug des Bauern ist gesunder und billiger als die des Städters. Würde der Städter im Sommer einige Stunden früher an die Arbeit gehen, so würde er viel Geld für Beleuchtung sparen können und frischer und gestärkter am Morgen des neuen Tages erwachen, wenn er, statt mitten in der Nacht, schon gegen 9 bis 10 Uhr zu Bett ginge. Bei seiner schweren und oft fchmutzigeu Arbeit kann der Landmann nicht seine und dünne Kleidungsstofse und Lackschuhe wie der Städter tragen, sondern er muß derbes und undurchlässiges Zeug und festes Schuh- zeug haben. Für ihn passen nicht Flitter und Putz, sondern Lodenstoff, Wasserstiefel und Holzschuhe. Ein rechter Bauer wird keine städtische Mode- kleidung tragen; er ist stolz aus sein schlichtes Bauerngewand, und der Städter soll nicht hochmütig darüber lächeln. Zäh hält der Landmann

7. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 103

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 103 — Kontrollversammlungen in der Zeitung. Die Zahl der Geburten, Verehe- lichnngen und Sterbefälle ersehen wir aus den Standesamtsnachrichte,i. Die Hausfrau ersieht aus der Zeitung, wo sie gut und billig kaufen, der stellenlose Arbeiter, wo er Beschäftigung finden kann, der Unterhaltung oder Vergnügungen Suchende, wohin er gehen muß, und der Kauflustige, wo er erhalten kann, was er wünscht. So erkennen wir, daß die Zeitung eine große Bedeutuug hat und zu einer nicht mehr zu entbehrenden Ein- richtuug geworden ist. Wie die Kinder ihren Eltern bei der Arbeit und bei der Gewinnung des Lebensunterhalts Helsen. Viele Kinder helfen ihren Eltern bei der Arbeit. Auf dem Lande können sie beim Ackerbau allerlei Dienste verrichten. Sie graben, Harken, hacken, legen im Frühjahr Kartoffeln, Bohnen oder Erbsen ein und helfen beim Pflanzen. Auch im Sommer und besonders im Herbst gibt es für sie viel Arbeit. Bei der Kartoffelernte, dem Rübenziehen und Blättern des Kohls gehen die Kinder ihren Eltern zur Hand. Besonders gut können sie in den Herbstferien, die in die Erntezeit fallen, helfen. So sparen die Eltern durch die Hilfe ihrer Kinder die Ausgaben für Arbeitsleute. Auch bei der Heuernte und im Garten, beim Hüten des Viehs und den Haus- arbeiten muß die Jugend Handreichung tun. Wenn sie so den Eltern zur Hand gehen, so sorgen andrerseits Vater und Mutter für alles, was ihre Kinder gebrauchen. In der Stadt haben die Eltern nicht so viel Arbeit für ihre Kinder. Die meisten Männer gehen zur Fabrik. Dort dürfen die Kinder nicht be- schäftigt werden. Ist der Vater aber ein Handwerker, so kann der Knabe allerlei Handdienste tun. Da lernt er schon in seiner Jugend den Hammer und die Zange gebrauchen und allerlei kleine Sachen anfertigen oder Schäden ausbessern. Viele Kinder aber haben Stellen bei andern Leuten. In ihrer Freizeit gehen sie dahin und besorgen allerlei Ausgänge oder Arbeiten im Hause. Viele Jungen sind Lausburschen. Sie müssen die verkauften Sachen austragen, im Laden oder Lager aufräumen, Briefe und Pakete zur Post bringen, die Schaufenster putzen und andre Arbeiten tun. Andre Jungen sind Zeitungsträger. Sie tragen jeden Nachmittag eine große Anzahl Zeitungen aus. Jeder Zeitungsjunge hat in einer be- stimmten Gegend die Zeitungen auszutragen. Manche Mädchen haben Aufwartestellen. Da müssen sie allerhand Hausarbeiten verrichten und die nötigen Ausgänge besorgen. Andre wieder sind Kindermädchen. Sie gehen mit den Kindern aus oder fahren die Kleinen nachmittags spazieren. Alle diese Kinder bekommen für ihre Arbeit Geld. Ein Zeitungs- junge erhält wöchentlich 1,80 Jt, das macht im Monat über 7,20 Ji und im Jahre 93,60 Jt. Kindermädchen, die noch zur Schule gehen, verdienen in einem Jahre 80 bis 90 Jt. Für dieses Geld können die Eltern ihren Kindern schon viele nötige Sachen und Essen und Trinken kaufen. So helfen die Kinder ihren Eltern bei der Gewinnung des Lebens- Unterhalts. Dadurch lernen die Kinder schon früh erkennen, wie schwer es

8. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 159

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
37. Zeugen alter Tage. Auf unfern Spaziergängen durch die Vaterstadt haben wir uns mit offenen Augen umgesehen. Manches fanden wir, an dem wir bisher achtlos vorüber gegangen waren. Besonders in den krummen und engen Straßen und Gassen Alt-Güterslohs trat uus mancher Zeuge längst ver- gangener Tage entgegen, der unbeachtet und vergessen sich aus der Urväter Zeit erhalten hat. Verwundert haben wir die alten Dinge angeschaut, die uns Kunde gaben von dem Leben und Treiben unsrer Vorfahren. Wie lanschten wir, wenn sie uns von den Tagen erzählten, in denen sie noch in Gebrauch waren und in Ehren standen. Da war zuerst Auf dem alteu Kirchhof war es, wo wir ihn zuerst kennen lernten.. Traurig hing er aus seinem alten Platze; denn man hatte ihn schon vor langer Zeit seines Amtes enthoben und nur noch sitzen lassen. An der Seite der Tür aber gläuzteu drei weiße Porzellanknöpfe und sahen stolz auf den verabschiedeten Türklopfer herab. Eben schritt ein juuges Mädchen der Türklopser. Abb. 45. Türklopfer am alten Kirchhof Nr. 15.

9. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 160

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 160 — über den Kirchplatz der Tür unsres Hauses zu. Es drückte auf den unteren weißen Knopf. Hell klang die Glocke. Da ertönten auch schon Schritte a) Geschlossen, b) Offen. Abb, 46. Türklopfer. Mrchstratze 4. -auf dem Flur, eine Frau öffnete, und das Mädchen verschwand im Hause. Früher war das anders. Wenn der Vater abends heimkehrte, daun gab Abb. 47. Türklopfer. Domhof 4. der Klopfer der Mutter und den Kindern laut dröhnend Kunde von seinem Kommen. Wie oft hat da der Klopfer an die Tür gepocht! An den laugen

10. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 161

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 161 — Herbst- und Winterabenden saß die ganze Familie im trauten Kreise um den großen Eichentisch. Draußen heulte der Wind, und der Regen klatschte an die grüuen Fensterläden. Im warmen Zimmer aber war es so wohlig. Karo, der treue Wächter, lag am Osen und schlief. Im Dämmerlicht des Sllämpcheus spann die Mutter emsig ihren Flachs. Zu den Füßen der Großmutter im Lehnstuhl saßen die Jüngsten. Sie erzählte ihnen, wie die Franzosen im Dorf gehaust, als sie noch ein kleines Mädchen war. Da schlug der Klopfer an. Zwei-, dreimal hallte es durch das Haus. Karo sprang bellend auf, und der Vater ging und sah, wer noch zu so später Stunde Einlaß forderte. Einen andern Türklopfer fanden wir in der Kirchstraße. Er ist ein- sacher als der am Kirchplatz. Der schönste Klopfer sitzt an der schönen Tür des Herrn Stahl am Domhof. Wie kunstvoll und zweckmäßig ist er ge- macht. Wie paßt sich der Delphinleib so ganz der Form des Griffes an! Sieh dir nur einmal genau Schild, Griff und Spirale an! Wie hübsch hat der alte Meister das geschaffen! Versuche einmal, es nachzuzeichnen, dann wirst du bald erkennen, welch ein geschickter Mann er war. Die Hausmarlen. Wie heutzutage die Baumstämme auf den Holzplätzen oder die Säcke in den Großhandlungen oft noch eigentümliche Zeichen tragen, die von den früheren Besitzern als Erkennungsmerkmale angebracht waren, so Abb. 48. Hausmarken am allen Kirchhof Nr. T. finden wir ähnliche Zeichen auch an Häusern, auf Wetterfahnen, Knoten- stöcken, Ringen und andern Gegenständen. Sie bestehen meist aus mehreren geraden Strichen, die aneinander gesetzt in verschiedenen Richtungen verlaufen und oft mit Buchstaben vereinigt sind. Hausmarken Pflegt man solche Zeichen zu nennen. Unsre Altvorderen hatten meist je eine besondere Hausmarke, die sie als Unterschrift, Siegel und Wappen Verleger. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts.
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